Preamps: Ein Preamp wird immer dort nötig, wo ein Signal zu schwach ist bzw. mit irgendeinem Effekt, wie eine Klangveränderung, Mittenanhebung, Booster, Chorus etc. versetzt werden soll. Dabei können diese “Vorverstärker” aus Röhren - Transis- tor- oder ( mit dem wollen wir uns hier beschäftigen ) IC-Schaltungen bestehen, die dann natürlich eine Stromversor- gung in Form einer Batterie, eines Netzteils unsymmetrisch ) oder einer symmetrierten Gleichspannungsversorgung (d.h. es stehen eine Möglichkeit zum Abgreifen einer positiven  und gleichen negativen Spannung von z.B. +9V und -9V = zur Verfügung ). Dabei ist der Aufbau eines solchen IC-Verstärkers immer gleich ( IC 741, TL71; TL81 o.ä. ). Nach dem am Eingang liegenden C, der eine Gleichstromsperre darstellt - es könnte hier auch eine vielleicht notwendige Frequenzkorrektur erfolgen - geht´s in den Eingang des Acht- beiners......Keine Angst vor IC´s !!!!......Wie arbeitet nun so ein Monster? Das Innere und seine Verschaltung ist für uns relativ irrelevant, für uns ist nur wichtig zu wissen, was dieses Teil macht. Ein Operationsverstärker z.B. verstärkt ein Signal um das 10-, 100-,usw.-Fache. Dabei hilft uns das Datenblatt des Bauteiles zu wissen, welches Füßchen wofür gebraucht wird.  Im Prinzip sind im Inneren ein paar Transistor- und Halbleiterschaltungen untergebracht. Im Gegensatz zu einem Transistorverstärker kann man hier nicht direkt in die Schaltung selbst eingreifen, weshalb man sich hier mit einem Trick behilft. Der IC hat einen “invertierenden” Eingang, d.h. das Signal wird phasenverkehrt ( umgedreht ) mit dem eingehenden Signal ge- mischt, was  ohne vorgeschalteten Widerstand zur Auslöschung = Lautstärke 0 führt.  Schaltet man einen Poti davor, kann man die Verstärkung regeln. Nun einige Schaltungen: Piezotonabnehmer: Ein Piezoelement arbeitet ähnlich wie ein Mikrofon, nur mit einem größeren Übertragungsbereich und dem entschei- denden Vorteil , dass es so gut wie keine Rückkopplungen gibt, allerdings auch einem Nachteil: das am Ausgang anlie- gende Signal ist so schwach, dass man ohne Preamp nicht gar viel damit anfangen kann. ( voll aufgedrehte Mixerpre- amps und Kanalzüge bringen nur das Eigenrauschen des Mixers und einen relativ schrillen Ton. Hier ist ein einfacher, ziemlich linearer Preamp, der das Signal auf einen brauchbaren Pegel bringt ( ursprünglich war hier der IC741 ver- baut, der aber ein ziemlich hohes Eigenrauschen hat, besser sind wohl beispielsweise TL71, TL81 usw. Schließt man die eingezeichnete Schaltung vor den AmP ( hier  mit symmetrischer Stromversorgung ) hat man ein fertiges aktives Klangregelwerk.....das waren meine ersten Akkustikpreamps in meinen E-Gitarren, diese haben ja keinen Reso- nanzkörper, weil sie für akkustischen Klang ja auch nicht konzipiert sind; der re- sultierende Piezoklang fällt ohne Frequenzkorrektur im Preamp sehr obertonreich aus. An dieser Stelle möchte ich ein paar Überlegungen einbringen: Zu welchem Zweck brauche ich den akkustischen Klang einer E-Gitarre auf der Bühne? Ist es als schnelle Lösung gedacht, wenn einmal zwischen dem akkustischen Fingerpicking und dem Solo  zu wenig Zeit ist, auf die Akkustische zu wechseln, oder ist diese zusätzliche Klangmöglichkeit dazu gedacht, aus meiner Paula oder der Strat ein Chamäleon zu machen? Im ersten Fall reicht eine fixe Korrektur ohne ( außer der Lautstärke ) weitere Regelmöglichkeiten mit entsprechen- den Kondensatoren und Trimmpotis, die man einmal einstellt... im zweiten Fall wird man um die Klangregelung nicht her- um kommen . Allerdings sei hier auch gesagt, dass jeder zusätzliche Regler oder Schalter auf der Bühne ein Handicap bzw. eine Fehlerquelle darstellen, denn, wenn ich den bestimmten Sound brauche, habe ich meist keine Zeit für langes Herumgedrehe.... Klangregelung hin, Klangregelung her, wenn ich einmal einen guten Grundsound für mein Instrument gefunden habe, regle ich sowieso nicht mehr viel herum ( ich z.B. verwende ein Volumenpedal am E-Gitarrenausgang und während ich das herunterregle, drehe ich am Instrument den  Akkustikregler auf und kann beide Signale sogar mischen und das reicht wirklich...für “Tears in Heaven” nehme ich sowieso lieber die richtige Akkustische....deshalb habe ich nach einigen Versuchen auch die Lösungen mit Klangregelung, Panoramaregler und einem gemeinsamen Aus- gang verworfen. Zwei Ausgänge sind einfach vielseitiger, weil man verschiedene Mixereinstellungen oder sogar ver- schiedene Amplifikationssysteme verwenden kann..... Booster/ Overdrive/ Verzerrer: Hier ist eine funktionierende Grundschaltung, die, vor einen Preamp gesetzt schon ganz ordentlich arbeitet, aber noch ohne Klangregelung Um einen Verstärker in die Übersteuerung zu treiben, brauchen wir nur den Signalpegel vorher entsprechend anzuhe- ben ( dann singt sogar ein Fender ) oder zwei entgegengesetzt gepolte Dioden parallel in den Signalweg zu  schalten. Unter Röhrenpuristen ist es strengstens untersagt, das Signal mit Halbleitertechnik  zu komprimieren. ( obwohl fast jeder - ohne süffisant sein zu wollen - irgendwo heimlich die alte “Proco Rat” hinten versteckt) Man kann die Gründe für die weitverbreitete Ablehnung der HL-Technik anhand der Veränderung einer Sinusschwingung erklären: Links haben wir die Sinusschwingung. Im 2.Bild sehen wir im Prinzip die Veränderung,  nachdem diese durch eine in die Sättigung getriebene Röhre “zusammengepresst” ( passiert nur in einer Halbwelle)  wurde . Danach kommt das Ergebnis hinter einer Germaniumdiode. Ganz rechts sehen wir das Signal, nachdem es eine Siliziumdiode passiert hat. Die Röhre komprimiert das Signal noch immer zu einer sinusähnlichen  Kurve und, da liegt der große Unterschied zum Halbleiter. Übersetzt für den Gitarristen heißt das: Bei weichem bis harten Anschlag auf dem Instrument reagiert die Röhre fast genauso nuanciert vom Cleanbereich bis in die Übersteuerung und hat trotzdem noch ( bei voller Dis- tortion ) ein bisschen Headroom für eine dynamische Spielweise. Im Vergleich dazu begrenzt die Diode zu einem nahezu Rechtecksignal ( was an sich schon blechern, schneidend, scharf klingt) und jetzt gibt es (außer bei der Ger- maniumdiode) keinen nuancierten Übergang mehr zwischen Clean und Drive und auch keine Lautstärkeunterschiede, auch bei dynamischer Spielweise.( “Kreissäge ein”....) Mit ein paar Kniffen lässt sich dieses Röhrenverhalten aber auch im HL-Kreis zumindest annähern. Wie man oben er- kennen kann, eignet sich die Germaniumdiode ganz besonders für diese Zwecke. Weiche Begrenzung links mit Silizium- rechts mit Germaniumdiode Als Klangregelung kenne ich nur eine wirklich gute Lösung und das ist  Gibsons “Varitone” bzw. Helmuth Lemmes abgewandelte Form, der C-Switch, den man auch mit zwei schaltbaren Kondensatorkreisen realisieren kann, was die Veränderbarkeit des Klanges um einige Möglichkeiten erweitert. Wer schon einmal mit einem Wah Wah gearbeitet hat, weiß, was ich meine....hier haben wir halt Fixstellungen. Nun die Grundschaltung: ( die C´s können nach Geschmack durch Probieren an den Klang des Instruments angepasst werden ) Die Kapazitäten variieren von 470pF                              Eingang: bis 68nF ....ausprobieren - oder bei Helmuth Lemme den C-Switch   bestellen....Schau auch nach.... Noch besser hat man den Sound mit einem nachgeschalteten Poti im Griff, mit dem man die Stärke der Höhenbeschnei- dung einstellen kann.   Was natürlich in keiner Abhandlung über Verzerrer fehlen darf, ist die Mutter aller Diodenübersteuerungsgeräte die Proco Rat. So schaut sie aus:                                                                         Schau nach.... Und hier noch ein relativ nachbausicheres und ausgezeichnet klingendes Zerrpedal:       GM Arts Overdrive Pedal  Schau nach....