Im Gegensatz zu einem Single-Coil-Tonabnehmer besteht ein Humbucker aus zwei Spulen, die phasenverkehrt in Serie geschalten sind, was, wie der Name schon sagt, das Brummen und Rauschen entfernt und auch letztlich einen lauteren und volleren Klang produziert, als der Singlecoil. Somit sind in einem HB eigentlich zwei Tonabnehmer enthalten, was auch andere Verschaltungen als die eine möglich macht. Jetzt weiss jeder Gitarrenfreak um den charakteristischen Klang der mit Singlecoils bestückten Strat und den glockigen Klang der Les Paul mit HB´s und entscheidet sich irgend- wann für den einen oder anderen. Was aber, wenn man beides will und nicht jedes Mal das Instrument wechseln will ? Um ein solches “Chamäleon” zu erschaffen, braucht´s die Modifikation. Und hier sind ein paar Tipps, auf welche Art man “richtig gelötet” den bestmöglichen Klang aus seinem Instrument heraus holen kann. 1.) Grundsätzliche Zweispulenschaltungen (...+ bedeutet hot, am Ausgang - ist auch immer die PU-Masse mit verlötet     (Abschirmung)     Es gibt noch einige andere Verdrahtungen, doch vom Sound her völlig unsinnig.... 2.) Um mehrere Soundmöglichkeiten nutzen zu können, müssen am Instrument einige Bohrungen vorgenommen werden (Variante1) Möchte man am Instrument nichts verändern, ist es notwendig, einen oder zwei Potis zu opfern (Variante2)  ...tatsächlich brauche ich am Instrument wirklich nicht für jeden PU eine eigene Volumen- und Klangregelung, sondern kann sie mit zwei Reglern hinter den Toggleswitch legen, im Übrigen werdet ihr von den drastischen Klangveränderun- gen mittels Schalter so begeistert sein, dass ihr gut und gerne auf diese doch sehr einseitigen Möglichkeiten verzich- tet....Hier die PU-Verschaltung meiner Gitarren (Variante1)...Humbucker und Singlecoil mit einer stummen Spule (rausch- und brummfrei)                                                              Variante 1                                                                        Variante 2 Die zweite Humbucker- Singlecoilverschaltung ist  der folgenden Abbildung zu entnehmen (Humbucker - Doppelsingle- coil...out of phase):                                                                                          ...der Sound ist etwas voller als mit einer Spule... Bevor wir uns der Gesamtverschaltung beider Tonabnehmer zuwenden, möchte ich Euch noch ein paar kleine Tipps ge- ben, wenn Ihr Euch bei Euren Tonabnehmern nicht so ganz darüber im Klaren seid, wo Ein- und Ausgang und Richtung der Wicklung... zu finden sind: a) Sind bei Eurem Gibson Tonabnehmer nur 1 Ader und die Ummantelung, dann nützt es nichts, dann muss der PU     geöffnet werden. Schneide vorsichtig mit einem Dremel die Lötstellen der Kappe auf und öffne den PU. Drinnen     findest du die übrigen Spulenkabel, die wie in der ersten Abbildung (typischer Humbucker) verkabelt sein sollten,     die Du jetzt trennen musst und an die Du jetzt ein neues 4-adriges Kabel mit Ummantelung anlötest. Alles muss     wieder sorgsam isoliert (Schrumpfschlauch etc.) und mit Wachs in die Kappe vergossen werden. Zum Schluss wird     die Kappe wieder angelötet (... irgendwo die Farben der Adern notieren!). b) Zusammengehörende Adern einer Spule findet man mit dem Durchgangstest oder Widerstandsmessung mit einem     Multimeter... c) Spulenein- und ausgänge bestimmen (...angeschlossenes Multimeter auf Gleichstrom stellen): Magneten in einer     Richtung über die Spule ziehen - ist der Ausschlag bei beiden Spulen gleich, sind sie in gleicher Phase, ansonsten:     Kabel tauschen... d) Jetzt noch die Standardfarbenbelegung einiger bekannter Tonabnehmer: Schau nach...  Um jetzt eine solche Schaltung wirklich rausch- und brummfrei zu belassen, kommt dem Shielding eine besondere Bedeutung zu. (Um die gesamte eingebaute Elektronik herum muss eine Abschirmung gebaut werden, die diese vor äußeren Einflussen schützt) Einerseits bieten die schon oben angeführten Firmen gute Shieldingkits in Form von selbstklebenden Kupferfolien und speziellen Kupferlacken an, doch ist das oft nicht ausreichend. Ich habe die ge- samte Elektronik bei meinen Instrumenten in eine "Kupferdose" eingebaut (Kupferblech in Form bringen, mit einer wahnsinnigen Lötlampe verlöten, Bohrlöcher setzen, mit der Gitarrendecke verkleben...und einen passend gebauten Deckel bündig draufsetzen). Sehr wichtig bei der Verkabelung ist es auch, alle Teile auf Masse zu legen und sie nur auf  einen  gemeinsamen Massenpunkt zusammenzuführen. Im zweiten Bild wird die Verlötung von "heißen" Adern gezeigt. Der Mantel wird als Abschirmung genommen, darf aber nur einseitig angelötet werden. Wenn man es ganz genau haben will, kann man an den jeweiligen Enden noch mit Schrumpfschläuchen arbeiten. Nun ist es endlich so weit: Wir haben jetzt die beiden Tonabnehmer einzeln verschaltet und machen jetzt die Aus- gangsverkabelung. Bei meinen Instrumenten habe ich mir eine zusätzliche Soundmöglichkeit gegönnt, indem ich den BridgePU über einen Schalter phasenverkehrt schalten kann...das gibt einen besonders obertonreichen, durchsetzungs- fähigen Klang bei der Verwendung beider PU´s (da beisst sich sogar die Strat die Zähne aus,... wem´s gefällt...)... experimentieren schadet hier bestimmt nicht...allerdings darf man den Ausgang- und die PU-Masse erst nach diesem Schalter zusammenführen und man braucht dies nur bei einem der beiden PU´s zu tun....Hier die Belegung: ...die geschwungene Klammer fasst die schon oben ausgeführten Arbeiten zusammen. So, wenn nun alles so weit gediehen ist, schreiten wir zu unseren letzten handwerklichen Tätigkeiten, die hoffentlich in einen gelungenen Sound münden. ...die Ausgangsbelegung: Der linke der beiden Regler ist für die Gesamtlautstärke des Ausgangssignales zuständig, der rechte regelt die Ton- blende. (beide 500 kO log.) Nun ist zwischen Ein- und Ausgang des Lautstärkereglers ein Kondensator C1=0,001mF (0,022mF...nach Geschmack) geschlossen, um bei geringeren Lautstärken einen ungewollt dumpfen Ton zu vermeiden (hohe Frequenzen passieren diesen C ungehindert, die tieferen müssen durch den Drehpoti und werden entsprechend geregelt.) Das auf dem Ausgang des Volumepotis anliegende Signal passiert jetzt C2, der die durchgehenden hohen Frequenzen entweder auf Masse kurzschliesst ( dumpfer Ton) oder bei voll aufgedrehter Tonblende (nahezu, nicht hörbar) ohne Veränderung an den Ausgang weiterleitet. Hier kann man zwischen 0,022mF bis 0,068mF und mehr nach Geschmack variieren (normal: 0,033mF)...Faustregel für Hobbyelektroniker, was auch ich bin: je höher die Kapazität des C, desto tiefer die Grenzfrequenz, die durchgelassen wird und umso dumpfer der resultierende Ton...