Meinen ersten Body schnitzte ich aus einem dicken, ölverschmierten Fichtenholzbrett, welches mein Vater als Unterlage für seine Autoreparaturen verwendet hatte. Das Holz war richtig gut abgelegen und trocken und durch das Öl zwar unansehnlich, aber nicht schlecht konserviert. Ein mindestens genau so alter Gitarrenhals und die von einem Bekannten erbettelten P 90 - ähnlichen “Minimalwicklungstonabnehmer” mussten herhalten. Danach bekam das Instrument noch eine grauenhafte Pinkmetalliclackierung - Gott sei Dank gibt es davon kein Foto - der Klang war aber schon nicht so schlecht und das weckte meine Neugier.    Zwei Gitarren habe ich auf diese Weise gebaut und viel praktische Erfahrung gesammelt - die letztere war bereits so gut, dass ich es wagte, sie einem Freund zu “schenken”, welcher wohl noch immer damit spielt - mit dem Vorteil, dass mir plötzlich der eine oder andere Bekannte seine vererbten und reparaturbedürftigen “Dach- bodenschätzchen” andrehte. So kam ich zumindest an einen fantastischen Hals einer alten deutschen Halbreso- nanzgitarre, den ich in mein erstes professionelleres Werk einbaute, damals traute ich mir den Selbstbau eines Halses noch nicht zu. Meine dritte handgebaute Gitarre ist es nun erstmals wert, kommentiert zu werden... 1998: Kurzbeschreibung: solider Riegelahornbody, sehr direkt klingende Shadow-PU´s, die Verschaltung ist schon so aus- geführt, wie bei den Humbuckern im Technikbereich beschrieben, das Batteriefach habe ich später in den Elektro- nikfachdeckel integriert, hier diente es nicht der akkustischen Abnahme, sondern zur Speisung eines eingebauten Germaniumdiodenverzerrers, der allerdings mit dem IC741 relativ rauschanfällig war, der Hals solide deutsche Wertarbeit mehrfach verleimt braucht keine Beschreibung und erfuhr nur durch das Logo und den neuen Sattel eine Überarbeitung, der von mir handgefertigte Messingsaitenhalter ist nicht nur klanglich, sondern auch optisch eine Be- reicherung. Fazit: Durch die offenen PU´s und den verschraubten Hals eine bombige Rock´n´Rollgitarre mit kantigem Leadsound... 1999: Kurzbeschreibung: Body aus Riegelahorn mit aufgeleimter, hohlgeschnitzter und gewölbter Riegelahorndecke,... ergonomisch geformt und angepasst,...Akkustikpreamp von Fishman an der Oberseite, Piezotonabnehmer unter der Bridge eingebaut, vergoldete Hardware, Humbuckerrahmen aus Holz, Regler und Schalter vertieft, Hals dreiteilig verleimt mit Ingo-Logo in der Kopfplatte, Halsstabverkleidung aus dem gleichen Holz...der Hals ist e- her untypisch für meine Gitarren ( war aber auch mein erster selbstgebauter) schmal gehalten und übergangs- los  verlaufend in den Body verleimt... 24 Bünde,...als kleine Besonderheit und Draufgabe die Griffbretteinlagen aus echtem Bernstein. Fazit: leicht bespielbar bis in höchste Lagen mit viel Sustain und durch die verwendete Holzart relativ schwer und sehr obertonreich, hat schon ein bisschen stratmäßiges Klingeln im Sound, 2001: ...noch immer mein Favourit: Kurzbeschreibung: meine erste Halbresonanzgitarre mit Sustainblock ...Body in meiner typischen, etwas asym- metrischen Form und meinem nun ausgereiften, breiteren Hals ...Decke gewölbt geschnitzt aus Erle mit Ahorn - Nussbinding, ein Holzmix, der sich auf allen Teilen, wie Griffbrettumrandung - und Einlagen, Kopfplatte, Boden, ( Ahorn ) Potiknöpfen (gedrechselt) und Tonabnehmerumrandungen wiederfindet...mein F-loch erinnert an ein  Starkstromzeichen...wieder an der Oberseite der Akkustikpreamp mit dem Piezostab unter der Schaller 3D6- Bridge....der Hals wieder mehrteilig verleimt, Griffbrettform ab der g-Saite bis zum 24.Bund bespielbar...Zargen aus Wurzelholz ca. 6cm breit...Gold - Hardware... Fazit: aus Angst davor, die Gitarre könnte etwas halslastig werden, habe ich den Sustainblock quasi als Gegenge- wicht etwas größer gewählt, was sich als unbegründet erwies, letztendlich das Instrument aber etwas schwerer machte, als es sein sollte...durch die Seymour-Duncan HB´s ein voller, wuchtiger Sound, weich, glockig, ganz so, wie man´s gerne hört, auch der elektroakkustische Klang wirkt durch den Resonanzkörper viel voller und authen- tischer....wie gesagt, meine Lieblingsgitarre.... 2004...siehe “so entsteht eine Gitarre”... 2007  Solidbodygitarre mit P90-Tonabnehmern Kurzbeschreibung: Form wie immer, allerdings in Solidbodyausführung mit Eschenboden und Erlendecke, ergonomisch angepasste Abschrägungen oben und an der Rückseite...Hals mehrteilig in Esche und Riegelahorngriffbrett und Nuss- dots mit dem Body verlaufend verleimt...Riegelahornschlagbrett, Reverseschaltungsmöglichkeit der Tonabnehmer, Goldhardware, 2 Piezos unter der Bridge .... Fazit: durch die Verschaltung der P90-Tonabnehmer vielfältige Klangmöglichkeiten, das breitere Griffbrett liegt sehr gut in der Hand, Sound ist voll und P90-typisch klar und prägnant - einziger Wermutstropfen: durch die Solidbodyaus- führung ist der Akkustiksound etwas dünn und obertonreich, was sich aber mit der Klangregelung am Pult bzw. einem Vorschaltgerät relativ gut kompensieren lässt (2.Ausgang).... 2009...meine erste Strat aus Fertigteilen ( siehe auch: Technik / Modifikationen / Single Coils)  ...weil ich, wie gesagt, kein wirkliches Vertrauen in diese Gitarre hatte ( man hört immer wieder von der berühmten “Stratitis”, von Soundproblemen bei bestimmten Technikkonfigurationen usw.) habe ich bis heu- te keine selbst gebaut, doch ließ mich die Neugier nicht los und - so ein Teil schaut schon irgendwie super aus... so fand ich im Netz eine Firma, die Fertigteile bis hin zu Fertiginstrumenten gaaanz günstig herstellt, bestellte mir kurzerhand einen Hals und einen fertig bestückten Body quasi als Testobjekt....nun schicke ich gleich voraus, das Endergebnis ist nach einigen Modifikationen meine neue Bühnengitarre - mit einem aber schon so abgefahrenem Sound, dass ich eigentlich keine andere mehr spielen möchte.... Schau nach.... Kurzbeschreibung: ...nach Lackierung des Halses besorgte ich noch Goldhardware, neue Potiknöpfe und ein aktives Tonabnehmersystem der Firma Reflex und staunte erst Mal über den knochigen, bissigen Klang, ganz so, wie eben eine Strat klingen muss ( die vorherige Bestückung klang, wie erwartet nach gar nichts, aber die Verarbeitung der Holzteile war Spitze - somit ein nicht kostspieliger Grundaufbau für ein paar Experimente ) ...mittlerweile habe ich das System weiter modifiziert und umgebaut ( siehe weiter unten ) ...wiederum erweitert um einen Akkustikpreamp und ein passives Tonabnehmersystem von Tonerider und meiner speziellen Verschaltung  (vgl. Technik/ Modifika- tionen/ Single Coils ) Fazit: ...mit den sauber gearbeiteten “Billigteilen” und den Verbesserungen wurde ein Spitzeninstrument daraus...           ...unten die 2011 überarbeitete Gitarre mit Akkustikpreamp und 3 Single Coils... ( mit den vielen übrigenTei- len ging sich sogar noch eine handgebaute Halbgitarre für meinen Sohn aus, der...hähähä...abgeschreckt?? - jetzt Klavier lernt.... . ..momentan arbeite ich am wirklichen Eigenbau einer neuen Strat und verspreche, die Ergebnisse, so bald es welche  gibt, schnellstens hier zu präsentieren...